Die Vereinschronik
Zu Beginn des 19. Jahrhundert, in der Zeit der Romantik, begann die Entwicklung und Förderung des Volksgesangs, mit der Gründung von Chorgemeinschaften auch der Chorgesang.
In den 40er- Jahren entstanden in unserer engeren Heimat und in der Schweiz zuerst Männerchöre. 1847 sammelte der damalige Unterlehrer J. Handloser in Lottstetten Männer um sich herum um mit ihnen Vaterlands- und Freiheitslieder zu singen. Des Öfteren erschien auch der Engelwirt Weißhaar in ihrer Mitte und begeisterte die Sänger durch freiheitliche Reden. Weißhaar und mit ihm der Lehrer Handloser eilten 1848 zu den Fahnen der Aufständischen.
Nach dem Zusammenbruch der Revolution musste Handloser durch Zurücksetzung im Amt seine Teilnahme als Freischärler büßen. Der Zusammenschluss der Sänger war vorerst verboten. Dieses Verbot wurde jedoch bald wieder gelockert und die Sängerrunde konnte wieder singen, sogar mit staatlicher Genehmigung vom 5. Juni 1855. Dem wieder gegründeten Verein- die eigentliche Gründung ist ja 1847 anzusetzen- wurde der Name "Sängerrunde Eintracht" gegeben.
Nach der Gründungsfahne und einer zweiten von 1867 wurde 1922 eine dritte Fahne unter dem damaligen Vorstand Otto Buchter geweiht. Otto Buchter hat als einer der Gründer und als erster Präsident des Sängerbundes Oberrheingau, des heutigen Hochrheinbundes, das Sangesleben in unserer Region entscheidend mitgeprägt.
Während der beiden Weltkriege verlor der Gesangverein Lottstetten einige Sänger. Im Ersten Weltkrieg fielen zwei Mitglieder, am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der Verein den Verlust von neun Sängern zu beklagen.
Seit seiner Entstehung hatte der Männerchor Lottstetten immer die Beziehung zu den Nachbarvereinen, besonders auch zur Schweizer Nachbarschaft gepflegt. Als daher 1947 das 100-jährige Jubiläum in bescheidenem Rahmen gefeiert wurde, spendeten die Rafzer Sänger den Wein und die Rauchwaren, eine wahrhaft freundschaftliche Geste.
Im Juli 1967 wurde dem Verein anlässlich seines 120-jährigen Bestehens die vom Bundespräsidenten gestiftete Zelterplakette verliehen.
Das heutige Vereinsleben ist von vielfältigen Aktivitäten geprägt. Jahreshöhepunkt ist das im Januar durchgeführte Winterkonzert. Dieses Konzert hat sich zunehmend zu einem Publikumsrenner mit um die 320 zahlenden Zuhörern entwickelt. Es besitzt im kulturellen Leben der Dorfgemeinschaft einen hohen Stellenwert. Eine Reihe weiterer Auftritte gehört ebenso zur Gestaltung des Dorflebens zu Weihnachten, bei Altennachmittagen oder Jubiläen.
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